Lerne dein akustisches Charisma wie Steve Jobs einzusetzen

Akustisches Charisma

Charisma ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das jemanden besonders anziehend und überzeugend wirken lässt.

Es gibt diese besonderen Momente: Wenn ein Mensch mit akustischem Charisma spricht und man nicht mehr weghören kann und man dies auch nicht möchte. In diesem Moment erlebt man ein Hörerlebnis. Die Stimme berührt uns, wir fühlen uns angesprochen. Wir sind inspiriert, begeistert und motiviert. Die Art und Weise wie jemand spricht, kann sehr anziehend für uns sein oder auch genau das Gegenteil auslösen. Wenn der innere Fluchtreflex beim Zuhörer:in entsteht, wird leider der noch so schlaueste Inhalte nicht mehr sinnvoll platziert werden können.

Führungsstärke bedeutet unter anderem auch, im persönlichen Werkzeugkoffer neben Fachwissen, Expertise, Verantwortungsbewusstsein, Empathie und lösungsorientiertem Denken mit einer gewissen Stimmkompetenz ausgestattet zu sein. Als Experte:in für die eigene Stimmwirkung setzt man diese auf der täglichen Bühne selbstbewusst und souverän ein.

„Charismatische Führung ist ohne charismatische Sprechweise kaum denkbar. Darin sind sich Psychologen und Phonetiker einig. Wissenschaftler belegen, Leidenschaft in der Stimme gehört zum akustischen Charisma.“ (Harvard Business Manager , 31.03.23 Katrin Prüfig)

„Es gibt viele Forschungen zu Sprechtempo, Lautstärke, Füllwörtern, Pausen oder zur Tonhöhe. Das Konzept des akustischen Charismas umfasst erstmals diese und weitere Aspekte. Maßgeblich entwickelt hat es Oliver Niebuhr, Professor für Kommunikation und Innovation an der Universität Süddänemark in Sønderborg.“ (Harvard Business Manager , 31.03.23 Katrin Prüfig)

Bedeutet eine tiefere Stimme mehr Charisma?

Oft werde ich in Stimmcoachings gefragt: Muss ich tiefer sprechen lernen und sonorer klingen, um souverän und charismatisch zu wirken ?

Ganz klar, nein. Zu den Superstars des sog. akustischen Charismas gehörte Steve Jobs, der 2011 verstorbene Apple-Chef. Seine Bühnenpräsenz verdankte er nicht einer tiefen und sonoren Stimme, im Gegenteil: Steve Jobs hatte eine vergleichsweise hohe Männerstimme. Entscheidend war, wie er diese bewusst einsetzte. Als Topredner sprach er mit einer Varianz in der Lautstärke und einer guten Modulationsfähigkeit. Seine stimmliche Vielfalt und varianzreiche Sprechweise machte seine starke Wirkung aus. Er modulierte nach oben, wenn er Details hervorheben wollte. Und er modulierte seine Stimme nach unten, um seine Botschaft am Ende stimmlich zu landen– er sprach also mit einem hörbaren Punkt.

In meine Stimmcoachings kommen oft Führungskräfte, Selbstständige und Menschen, die viel und oft vor Menschen sprechen. Die Vorträge halten, verkaufen oder moderieren.

Sprechen können diese Menschen alle sehr gut. Im Stimmcoaching-Prozess nehmen sie sich aber nun zum ersten Mal wirklich Zeit, Muße und Raum, um sich für einige Wochen nur auf das wirkungsvolle Kommunikationsinstrument Stimme zu konzentrieren. Wir arbeiten in einem lebendigen Prozess mit viel Körperarbeit, Atemarbeit, Achtsamkeit und Singen. Singen trainiert hier intensiv und effektiv das akustische Charisma.

Kann ich ein akustisches Charisma a la Steve Jobs lernen?

Die gute Nachricht ist: Ja. Jede gesunde Stimme kann trainiert werden, resonanzreicher und klangvoller zu tönen. Bewusstes und souveränes Sprechen entsteht durch viel Übung und einer guten Bewusstheit und Aufmerksamkeit für den Körper und die Stimme. Singen ist hier eine einfache und effektive Methode, um Stimmen zu öffnen. Singen trainiert und stärkt die Sprechstimme für mehr Ausdruck, Präsenz und Wirkung. Das Überraschende dabei: Man muss NICHT singen können.

3 Schritte zu deinem akustischen Charisma:

1.
Ein einfacher Tipp für mehr Charisma in der Stimme ist, sich bewusster mit der eigenen Stimme zu beschäftigen. Werde Fan deiner Stimme und höre dir in Gesprächen mit der Familie oder Freunden, also in entspannten Momenten, bewusst zu. Negative Bewertung gehört der Vergangenheit an, deine Stimme hat deine volle Aufmerksamkeit positive Zugewandheit verdient, um sich entwickeln zu können.

Stelle dir dabei folgende Fragen:

  1. Wie fühlt sich gerade Sprechen an?
  2. Wie klingt meine Stimme in verschiedenen Situationen?
  3. Wie setzt ich gerade meine Stimme ein ? (Sprechtempo, Sprechpausen, Modulation…)

2.
Wärme immer vor einem längeren Sprechtag und einem exponierten Sprecheinsatz deine Stimme auf. Körperliches Lockern, sanftes Summen und Lippen rollen sind einfache Übungen, um stimmlich in die volle Ausdruckskraft zu kommen. So vermeidest du stimmliche Belastung, unschönes Knarzen, Räuspern und kratziges Sprechen.

Hier habe ich ein Video mit Aufwärmungen für dich aufgenommen

3.
Versuche im Arbeitsalltag nicht nur zu sitzen, sondern wechsle tagsüber zwischen Stehen und Sitzen ab. Sorge für genügend kurze Pausen, wo du deinen Körper durchbewegst und Verspannungen lockerst. Zu langes Sitzen macht immer etwas mit deiner Stimmqualität. So sind Verspannungen im Körper durch zu langes Sitzen und zu wenig Bewegung als Anspannung in deiner Stimme zu hören. Das Gegenteil von einer charismatischen und resonanzreichen Stimme, die Menschen mitnimmt.

Lass` uns gleich starten mit deiner stimmlichen Entdeckungsreise:

❓Was magst du an deiner Stimme? Wann fühlst du dich beim Sprechen wohl? Wie klingt in diesem Moment deine Stimme?

Ich wünsche dir viel Entdeckerfreude auf deiner stimmlichen Reise.

Wie schön, dass ich dich auf deiner stimmlichen Entwicklungsreise begleiten darf!

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Ariane Roth